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Verwaltung im Fürstbistum Basel und im Amt Puntrut/Porrentruy

Die Diözese und das Fürstbistum Basel im Spätmittelalter

Abb. 2: Die Diözese und das Fürstbistum Basel im Spätmittelalter

Eine kurze Einführung ins Fürstbistum Basel

Als Fürstbistum Basel (auch Hochstift) wird das Gebiet bezeichnet, das der weltlichen Herrschaft des Bischofs von Basel unterstand. Seine Herrschaftsrechte als auch die Grenzen des Fürstbistums unterlagen immer wieder starken Veränderungen. In der Frühen Neuzeit umfasste das Fürstbistum den heutigen Kanton Jura, den Berner Jura, Teile des Kantons Basel-Landschaft (Birseck, Laufen) und eine Enklave im Breisgau (Schliengen). Einige weitere Teile des Fürstbistums lagen auf den Gebieten der Diözese Besançon (wie beispielsweise Puntrut und die Ajoie) Lausanne, oder Konstanz. [Prongué 2013] Besonders in der Mitte des 15. Jahrhunderts gelang es einigen tatkräftigen Fürstbischöfen, mehrere Besitzungen zurückzugewinnen, besonders im französischsprachigen Jura. Eine bessere Verwaltung der bischöflichen Einkünfte und erste Steuerhebungen moderner Art, ermöglichte es den Fürstbischöfen ab den 1440er-Jahren, Schulden zu begleichen, durch welche die Herrschaften des Fürstbischofs verloren gegangen sind. [Prongué 2013]

1461 konnte der Fürstbischofs Johann V. von Venningen dank der Unterstützung seiner Untertanen im Jura, Puntrut und die Ajoie in sein Machtbereich einbeziehen. 1478 erwarb er infolge der Burgunderkriege (14174-1477) in der Ajoie die Dörfer Damvant, Grandfontaine und Réclère, in denen die Macht des Fürstbischofs nur schlecht etabliert war. [Prongué 2013] 

 

Das Fürstbistum Basel vor der Französischen Revolution

Die verschiedenen Verwaltungsbereiche des Fürstbistum Basels 

Wirtschaft

Das ländliche, gebirgige und dünn besiedelte Gebiet des Fürstbistums war auf Selbstversorgung ausgerichtet. Allein die Stadt Basel, deren wirtschaftliche Einflusssphäre, die bis über die Grenzen des Fürstbistums und der Diözese Basel hinausreichte, belebte die regionale Wirtschaft und bot einen Anschluss ein internationaler Handel. [Prongué 2013] Die Städte und Dörfer in den Juratälern hatten für das Fürstbistum wirtschaftlich nur eine geringe Bedeutung. Ihre Einwohner gaben sich besonders der Landwirtschaft, dem Weinbau und dem Handwerk hin. Der Wirtschaftsraum deckte sich oft mit den Grenzen der Vogteien oder Schaffneien. Unterteilt war der Herrschaftsbereich des Bischofs in mehrer Verwaltungsbezirke: die Schaffneien Biel/Erguel, Puntrut/Porrentruy, Delsberg/Délémont und St. Ursitz/St. Ursanne dazu kamen auch die Stadt und die Probstei St. Ursitz/St.Ursanne (mit Herrschaft in den Freibergen) [Fuhrmann 1998: 7]. Die Erzeugnisse des Juras wurden meistens, sofern sie nicht selbst verbraucht wurden, nach Basel ausgeführt. [Prongué 2013]

Das Amt in Puntrut/Porrentruy, welches das grösste und ertragreichste Amt des Fürstbistums war, verwaltete um 1469/70 der Schaffner Konrad Fuchs (Cuonradus Fuchs). [Furhmann 1998: 19] Der Schaffner hielt ein wichtiges Amt in der geistlichen und weltlichen Grundherrschaft inne. Seine Aufgabe war die Güterverwaltung sowie die jährliche Rechnungsablage. [Tremp 2012]