Deutsche Reichstagsakten unter MAXIMILIAN I.
Deutsche Reichstagsakten. Mittlere Reihe. Deutsche Reichstagsakten unter Maximilian I.[1]
Die 1928 gegründete „Mittlere Reihe“ widmet sich der Edition der Reichstage und Reichsversammlungen aus der Regierungszeit Maximilians I. (1486-1519). Bisher sind elf Bände erschienen. Es stehen noch die Bände 7 (1499-1503), 12 (1513 und 1517) sowie 13 (1518) aus.[1]
Im Jahre 1857 erklärte sich König Maximilian II. von Bayern bereit, die „Sammlung und Erforschung der älteren deutschen Reichstagsakten“ ab 1376 zu finanzieren. 1928 wurde schließlich die Mittlere Reihe für die Regierungszeit Kaiser Maximilians I. begründet. Reichstage bilden entscheidende Wegmarken der deutschen Geschichte. Mit den Editionen der Deutschen Reichstagsakten leistet die 1858 gegründete Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Grundlagenforschung und bietet der Geschichtswissenschaft ein verlässliches Fundament für weiterführende Forschungen. 18 Monate nach der Veröffentlichung als Buch werden die neuen Bände auch digital kostenfrei zur Verfügung gestellt
Bibliografische Details:
Titel: Deutsche Reichstagsakten unter Maximilian I.
Band: Reichstag zu Frankfurt 1486, Teile 1–2. Bearb. von Heinz Angermeier unter Mitwirkung von Reinhard Seyboth
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Erscheinungsdatum: 1989
Einband: Gr.-8°, Original-kartoniert,
Wie funktioniert der Reichstag?
Der Reichstag wurde bis zum 16. Jahrhundert in unregelmäßigen Abständen jeweils in eine Bischofs- oder Reichsstadt einberufen und war das maßgebliche Gegengewicht der Stände gegenüber der kaiserlichen Zentralgewalt. Ab 1663 tagte der Immerwährende Reichstag als ständiger Gesandtenkongress in Regensburg.
Inhalt
In dem bearbeiteten Werk von Heinz Angermeier unter Mitwirkung von Reinhard Seyboth, habe ich die Seiten 880 – 886 analysiert und ausgewertet. Es handelt sich um Aufzeichnungen des brandenburgischen Rates Ludwig von Eyb, welcher über die Ereignisse auf dem Frankfurter Reichstag berichtete. Die Struktur ist wiederkehrend ähnlich aufgebaut. Aufgezählt wurde, was meistens die Erzbischöfe, Herzoge oder Grafen zu bezahlen hatten und verzeichnet wurde wer mit ihnen zusammen anreiste.
«Hg. Maximilian ist herberig verfangen für 900 pferd und bracht mit im die
Hh., hernach verzeychnet:»
«Berchtoldus, EB zu Menz, Kf., ist herberig verfangen auf 500 pferd und
bracht mit im dyße Hh., hyenach verzeychnet:»
«Hermanus, EB zu Köllen, Kf., ist herberig verfangen auf 400 pferd und
bracht mit im diße Hh., hienach verzeychent:»
«Johan, EB zu Trier, Kf., ist herberig verfangen auf vierdhalbhundert
pferd und bracht mit im dyße Hh., hienach verzeychnet:»
«Hg. Philips, Pfalzgf. by Ryne, Kf., ist herberig verfangen auf 600 pferd
und bracht mit im dyße Hh., hienach verzeychnet:»
«Hg. Ernst von Saxen ist herberig verfangen auf 400 pferd und bracht
mit ym dyße Hh., hienach verzeychnet:»
«gf. Albrecht von Brandenburg, Kf., ist herberig verfangen auf 300
pferd und bracht mit im dyße Hh., hienach verzeychnet:»
«Hg. Albrecht von Saxen ist herberig verfangen auf 200 pferd und bracht
mit ym dyße Hh., hienach verzeychnet:» Es bestand eine Schwierigkeit die Abkürzungen der Adelstitel zu identifizieren, deshalb habe ich eine Übersichtstabelle erstellt. Anschliessend wurden alle verzeichneten Gäste in eine Tabelle eingetragen um den % Anteil zu evaluieren wer am Reichstag anwesend war.
AbkürzungsverzeichnisBegriff |
Abkürzung | Tätigkeit |
Erzbischof | EB. | Der Titel Erzbischof wird von Bischöfen mit besonderer Amtsstellung getragen. Welcher Bischof den Titel tragen darf, ist von Kirche zu Kirche unterschiedlich geregelt. Folgende Fälle lassen sich in der römisch-katholischen Kirche unterscheiden: Amtstitel eines Metropoliten, der eine Kirchenprovinz leitet |
Herzog/Herzogin | Hzg. / Hzgin. | Ursprünglich waren Herzöge germanische Heerführer, die für die Dauer eines Kriegszuges von den freien Männern eines Stammes durch Wahl im Rahmen eines Things bestimmt wurden. Üblicherweise wurden Krieger gewählt, die grosse Erfahrung und hohes Ansehen im Gemeinwesen vorweisen konnten. Meist spielten auch die Größe und die Kampfkraft der Gefolgschaft eine wichtige Rolle |
Markgraf | Mgf. | Zur Erfüllung ihrer risikoreichen Aufgabe erhielten die Markgrafen Grenzgebiete vom König bzw. Kaiser direkt als Lehen. Die Markgrafen hatten gegenüber den normalen Grafen besondere Befugnisse. So hatten sie den Heerbann und die Hohe Gerichtsbarkeit inne. |
Ehzg. / Ehzgin. | Erzherzog / Erzherzogin | Der Titel des Erzherzogs bildete eines der fundamentalen Standbeine der habsburgischen Hausmachtpolitik, indem er die untrennbar mit der Familie verbundenen erblichen Besitzungen und Herrschaftsansprüche in den Zeiten sicherstellen sollte |
Landgraf | Landgf. | Der Landgraf ist ein Fürstentitel und steht damit über dem einfachen Grafenstand. Im Heiligen Römischen Reich waren spätestens ab dem Spätmittelalter Land-, Mark- und einige Pfalzgrafen dem Reichsfürstenstand angehörig und damit den Herzögen faktisch gleichgestellt. |
Bf. | Bischof | Ein Bischof ist in vielen Kirchen der Inhaber eines Amtes, der die geistliche und administrative Leitung eines bestimmten Gebietes hat, das üblicherweise zahlreiche lokale Gemeinden umfasst. Das Bischofsamt und auch die Gesamtheit der Bischöfe werden als Episkopat bezeichnet. |
Apt | Abt | Abt ist ein dem Vorsteher eines Klosters verliehener Titel. Ursprünglich war das Wort Abba, eine im weiteren Sinn für jeden Mönch gebrauchte ehrenvolle Anrede, seit dem 5./6. Jahrhundert war die Bezeichnung Abt jedoch dem Oberen vorbehalten. Die weibliche Entsprechung ist die Äbtissin. |
H. | Hochwohlgeborener | Hochwohlgeboren ist eine Anrede für ein Mitglied des niedrigen Adelsstandes. Gebührte die ursprüngliche Titulation Hoch- und Wohlgeboren zunächst allein Freiherren und Baronen, so wurde die Anrede „Euer Hochwohlgeboren“ allmählich auch für Angehörige des übrigen niederen Adels üblich. |
Gf. | Graf | Graf ist ein historischer Adelstitel in bestimmten europäischen Ländern mit unterschiedlichem relativen Status, im Allgemeinen von mittlerem Rang in der Adelshierarchie. |
Verzeichnis über Angereiste
Die Evaluation hat ergeben, dass vor allem am meisten Gräfe und Hochwohlgebornene anwesend waren. Erstaunlich zu sehen, dass Äbte stark in der Minderheit waren.
[[1] https://www.degruyter.com/serial/rta%20mr-b/html?lang=de, Zugriff: 24.06.2022
1] https://www.historischekommission-muenchen.de/abteilungen/deutsche-reichstagsakten-mittlere-reihe, Zugriff 23.06.2022
[1] https://www.reichstagsakten.de/, Zugriff 23.06.2022