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Eine Zweckgemeinschaft für die Fahrt organisiert sich...

 

Zu fünft mietet die zusammengewürfelte Pilgertruppe Platz auf einer Galeere für sich und die Diener.

Man hat noch genug Zeit bis zur Abfahrt, um die 8 «Stenndt» (wohl ein Mass für Bett- bzw. Liegeplatz) einzurichten und mit Tuch abzutrennen.

Obwohl Verpflegung inbegriffen wäre, besorgt sich die Gemeinschaft eigene Lebensmittelt und Wein - aus einer gemeinsamen WG-Kasse:

Der 23. Tag
... Sunst hetten mier in der ganntzen Gallee die beste stannttz, als khain Pilgramb hette, dann unserr 5 hetten acht Stenndt innen. Unnd ich unnd ein yeder meiner Gesellen gab ein yeder 66 Gulden Rheinisch Geltt für das Fhuerlhonn unnd für das Glaitt unnd Speiss biss in das Heilige Lanndt.

Der 24.Tag
Am Sunttag vor unnsers lieben Herren Fronnleichnambs tag lagen wier zue Venedig. Unnd auf disem tage waren unnserer fünf, die versprachen uns unnd velobten uns zuesamb in ein Compagnia unnd Bruederschaaft. Unnd wier hetten acht Stenndt innen in der Gallee, wie gemeltt als ich, Rheinhardt von Bemmelberg, Albtecht Mättsch, ein Freiherr auss Preissen, Herr Johann von Hütschhoren, Herr Friderich Rederer zue Winndekh von Margraff Paden, Christophorus Schlükh, ein Landtherr auss Pollen, unnd unnsere Dienner versprachen unnd gelübten sich auch gegen uns.

Unnd wier dingetten zue Venedig noch ein annderen Dienner, welcher unnserr Dollmetsch was, Jörg Schöefman genanntt, der was von Saltzburg gebürttig aber mitt Hauuss sasse er zue Venedig, welcher schonn zuem achten Mall im Heiligen Lanndt gewesen ward, unnd khundt weelsch, wynndisch, albanisch, khrawattisch, kriechisch unnd ein guetten Thaill der haidtnischen Sprachen.