Museum Rietberg Zürich
Das Museum Rietberg ist ein Museum der Stadt Zürich und zählt zu den grössten Kunstmuseen der Schweiz. Es widmet sich der Kunst der traditionellen, aber auch der zeitgenössischen Kulturen Asiens, Afrikas, Amerikas und Ozeaniens. Seine Sammlung umfasst 23 000 Objekte sowie 37 000 ethnografische Fotografien und ist, was die Objekte betrifft, weitgehend öffentlich in den Museumsräumen sowie im Schaudepot zugänglich.
Der Gebäudekomplex besteht aus drei Villen und der Remise aus dem 19. Jahrhundert – Richard Wagner komponierte in der Villa Wesendonck und der Villa Schönberg Tristan und Isolde und die Wesendonck-Lieder – sowie dem 2007 eröffneten Erweiterungsbau der Architekten Alfred Grazioli und Adolf Krischanitz mit seinem zeitgenössischen grünen Glaspavillon «Smaragd». Die Räumlichkeiten beherbergen die Sonderausstellung und die permanente Sammlung und bieten Platz für Veranstaltungen und das Programm der Kunstvermittlung.
Restitutionsdebatte
Im Bestand des Museums Rietberg befinden sich 19 Werke aus dem Königtum Benin. Diese können in vier Kategorien eingeteilt werden: Bei drei Objekten haben wir nachweislich Spuren zur «Strafexpedition»: eine Gürtelmaske, ein geschnitzter Elfenbeinzahn sowie ein geschnitztes Elfenbeinarmband. Bei zwei Stücken wissen wir, dass sie erst Jahrzehnte später verkauft wurden und deshalb nicht Teil des unmittelbar nach Europa verbrachten Beutezuges waren: Eines wurde in den 1930er Jahren in Benin-City erworben, ein anderes wurde von einem nigerianischen Händler nach der Unabhängigkeit in den 1960er Jahren in Zürich zum Verkauf angeboten. Bei dem grössten Teil der Werke haben wir nur Spuren in den europäischen Kunsthandel, zu Sammlern und Händlern, die aber bis frühestens in die 1920er Jahren zurückreichen. Hier ist der grösste Forschungsbedarf auszumachen. Einige wenige Stücke sind erst auf die Zeit nach 1897 zu datieren und stehen damit in keinem Zusammenhang mit den erwähnten kriegerischen Auseinandersetzungen.
"Als die afrikanische Kunst aus der Mode kam, verkaufte Kopp den Armreif aus Benin dem Museum Rietberg. Das Museum kann sich gut vorstellen, ihn zusammen mit dem Elfenbeinzahn und der Gürtelmaske nach Benin-Stadt zurückzugeben, wenn dort das neue Museum gebaut ist." (Aus: Das dunkle Geheimnis der Museen, Tages-Anzeiger, 11.05.2019)
Stationen der Objekte 2011.9 und RAF 607