Zehn kleine Mieterlein
Objekt
Titel
Zehn kleine Mieterlein
Beschreibung
ZEHN KLEINE MIETERLEIN IN DER CORONAKRISE Eine kleine Geschichte aus dem Lockdown Von Berthold von Kamptz Vor der Coronazeit: Es waren einmal zehn kleine Mieterlein. Die wohnten in einem Mietshaus nahe am Bahnhof Charlottenburg in der Nähe der Schloßstrasse, das von dem strengen Vermieter Johann Hermann, einem Makler und Spießer und seinem Sohn Rudolf, einem oft rebellischen Sohn und Tontechniker, der ein kleines Musikstudio besass, verwaltet wurde. Die zehn Mieter wohnten in dem Rotklinker-Mietshaus und nicht immer harmonisch. Aber aber solange sie sich aus dem Wege gingen und nicht gut kannten, ging es einigermaßen. Entweder waren sie zu sehr beschäftigt mit ihren Arbeit, ihrer Beziehung, Familie und sonstigen Verpflichtungen, so dass in dieser oft stressigen Zeit vor der Coronapandemie kaum Zeit blieb. Nur Oma Leni fragte mal nach wie es dem Herrn Lemke, dem Herrn Schmitz, Herrn Weidmann oder Herrn Ehlert ging. Denn sie war Rentnerin, war neugierig, interessiert an anderen Menschen und hatte Zeit. Ansonsten hatte - wenn man ehrlich war-fast niemand Interesse an dem anderen. Jeder hatte sein eigenes Leben, hatte mit sich zu tun. Schon am Morgen gingen die meisten aus der Wohnung nach draussen und dann verschwanden sie in der grauen Masse. Und Oma Leni dachte:"Meine Kontakte im Haus sind nur oberflächlich. Wie ich das hasse." Mieter Nr. 1: Im Kellerbereich wohnte der früher humorvolle Galerist Jochen Schmitz. Der vetrat viele junge Künstler, hatte Verkaufsgeschick, guten Geschmack und machte oft ein Witz. Und was er fuer Künstler er hatte! Neoexpressionisten, Konzeptkünstler, Pop-Art-Künstler und Kubisten. Was für Ausstellungen er machte. Sowas niemand vorher dachte! Mieter Nr. 2: Und nun kommen wir zu Oma Leni. Links im Erdgeschoss wohnte sie. Sie hieß genau Oma Leni Saubermann. Sie las immer viel, strickte, kümmerte sich rührend um ihre zwei Enkel, die sie oft besuchten genauso wie ihre Tochter Ruth. Mit 85 Jahren war Oma Leni fit. Und viele dachten :"Was sie alles noch kann." Aber ihr Sohn Hugo, zu dem sie wenig Kontakt hatte, dachte :"Sie ist alt, warte nur ein bißchen und sie geht von uns dann." Mieter Nr. 3: Rechts im Erdgeschoss wohnte der Künstler Fritz Weidmann. Der hatte stets Hosen mit Löchern an. Er hatte als Künstler kein Erfolg. Der Galerist unten im Keller wollte ihn nicht haben. Schmitz sagte":Mit 40 zu alt. Sein Werk lässt mich kalt." Daher trank Fritz viel und war oft besoffen. Und wenn er tobte, dann hörte man es im ganzen Haus. Und viele sagten: Wann schmeißt der Vermieter ihn endlich raus! Mieter Nr. 4: Oben in der zweiten Etage links wohnte der Sänger Daniel Lechler. Der schrieb und sang seine Songs oft- manchmal sogar spät in der Nacht. Und das ging den Nachbarn unter ihn und neben ihm ziemlich auf den Wecker. Aber so war er. Eitel und dazu stocksschwul, so war eben dieser Sänger. Er hatte irgendwo einen Freund, den niemand kannte. Und besonders der Nachbar Herbert Lemke, regte sich auf, hasste solche Typen wie Daniel. Er musste nun mal um 5 Uhr früh raus, denn er war nun mal ein Bäcker! Mieter Nr. 5: Und nun kommen wir zu dem Bäcker Holger Lemke. Der wohnte auf der zweiten Etage rechts gegenüber Lechlers Wohnung. Der Lemke regte sich immer auf und es kam nur deshalb nicht oft zum Streit, da Herr Lechler ihn selten im dunklen Treppenhaus begegete. Und der Lemke hasste Andersartige - solche Leute wie Lechler, denn er war auch noch politisch extrem rechts. Mieter Nr. 6: Damit das Unglück noch vollkommen war, wohnte über ihm auf der dritten Etage rechts ein Mieter namens Gustav Ehlert. Und der war nicht politisch rechts, sondern politisch extrem links. Er hatte viele linke Webseiten mit mehreren Links. Und manchmal neigte er zur Gewalt. Und ihm ging es immer elend, wenn er den Mieter Lemke in der Wohnung rumlaufen hörte. Und toben hörte, wen er alles hasste. Und er nun eines Tages einen üblen Plan fasste. Mieter Nr. 7: Und auf der dritten Etage links wohnte der neudeutsche Ali mit seiner Frau und dem Kind. Die Familie kam irgendwo aus dem Nahen Osten - vermutlich. Er wurde nach dem Streitigkeiten mit Holger Lemke, die von beiden verursacht wurden, von dem Gustav Ehlert beschützt, der rechts gegenüber seiner Wohnung wohnte. Immer wenn es Probleme gab, ging er einfach zu dem Ehlert rüber. Mieter Nr. 8: Über dem Ali auf der vierten Etage links wohnte der krebskranke alte Knut Rückner. Er war alleine, depressiv und medikamentenabhängig. Er hatte eine unsichere Zukunft. Aber Schluss machen wollte er nicht, denn er war Kämpfer. Hier siegte die Vernunft. Mieter Nr. 9: Auf der vierten Etage rechts gegenüber von Knut Rückner, wohnte Tim Rösler, der oft Streit mit seiner Frau Anna hatte, seit er in letzter Zeit fremdgegangen war. Anna konnte sich in diesem Zeitpunkt noch nicht entschließen, ob sie ihrem Mann vergeben sollte und bei ihm bleiben sollte oder ihm nicht vergeben sollte und gänzlich verlassen sollte. Sie hatte sich bereits ein anderes Zimmer im Neukölln genommen und wohnte nur ab und zu noch bei ihrem Mann. Er flehte sie zuerst an, bei ihm zu bleiben. Doch allmählich hätte er genug vom ihrem Geschimpfe, den Vorwürfen, dem Frust und Eifersüchtelei. Und er dachte:" Wenn es nicht aufhört, bring ich sie um oder verlass sie, dann hört endlich auf das Geschrei!" Mieter Nr. 10: Und auf dem Dachboden wohnte der Grafiker Albert Eisenblätter, ein Grafiker, der von seiner Freundin verlassen wurde und in seiner Dachwohnung entweder ab und zu weinte, fern guckte oder masturbierte. Mehrere Beziehungen hatte er vergeigt. Es war nun die vierte! Der Vermieter Johann Hermann und sein Sohn Rudolf: Sie wohnten in einem Einfamilienhaus in Grunewald. Und die Vater - Sohn -Beziehung war nicht immer einfach. Johann Hermann hatte viel zu tun mit dem Hausverwalten. Da der Rudolf früher oft kaum half, liess das manchmal die Beziehung erkalten. Denn Rudolf hatte einen Job und hatte viel zu tun. Und hatte deshalb oft wenig Zeit für Hausverwaltung. Er war Tontechniker, war in verschiedenen kleinen Musikproduktionen - auch im Werbebereich -beteiligt, hatte auch ein kleines Tonstudio, aber was er verdiente, war zu wenig, um gut davon leben zu können. Er hatte auch im Casino gespielt, hatte zu viele Frauen, die ihm oft das Geld aus der Tasche klauten. Er hatte irgendwann Schulden, es ging nicht mehr, es folgten Gespräche mit seinem Vater. Und dann kam alles raus. Und dann war es mit seinem bisherigen Leben aus. Und so versprach er sich zusammenzureissen. Und auch Hausverwaltung zu machen und sich etwas Geld extra dazuverdienen. Sein Vater sagte ihm :"Du musst Dich ändern, denn wenn nicht, würde es die ganze Familie zerreissen." Und so machten sie Hausverwaltung zusammen und Rudolf riss sich nach diesen Vorfällen zusammen. Und bald vertrugen sich Vater und Sohn wieder gut. Und der Vater machte ihm Mut. Dann kam auf einmal Corona... Dann kam auf einmal Corona und änderte alles. Wie ein grosses Ungeheuer fegte Corona über die ganze Welt. Und wirbelte alles durcheinander. Auch in Deutschland. Im Lockdown schlossen alle Geschäfte. Auch Hotels, Sportvereine, Konzerthallen, Opernhäusern, Bars, Restaurants, Hotels, Clubs, Puffs, Cafes,...Nur Supermärkte, Arztpraxis und Apotheken hatten auf. Der Vermieter Johann Hermann und sein Sohn Rudolf: Sie gerieten in Panik. Johann kaufte sich gleich Masken bei der Apotheke. Und sofort schickte der Johann seinen Sohn zu Hamsterkäufen. Und bald stapelten sich die Dosen im Keller. Nur Klopapier gab es fast nirgends! Das war eine Lauferei um wenigstens irgendwo Küchenpapier als Klopapier-Ersatz zu bekommen. Zum Glück vediente Johann gut und hatte zum Glück in der Coronazeit gut Geld weggelegt. Das reichte vorerst. Kein Glück hatte Rudolf. Er verlor seine Arbeit als Musiker, da Konzerte nicht erlaubt waren und Kontaktbeschränkungen notwendigerweise galten und konnte sich finanziell nicht mehr über Wasser halten. So half der Johann dem Sohn und dann kam er dann über die Runden. Als die Zahl der Coronainfizierten immer stieg, legten sich Johann und Rudolf im Keller einen Lebensmittelvorrat an und blieben dann zu Hause. Sie hatten Angst. Und sagten sich: Wenn sie zu Hause bleiben, würde nichts passieren. Als sie sich der Hausverwaltung widmeten, fiel ihnen Erschreckendes auf: Es gab immer mehr Streit unter den Mietern, einige hatten nicht bezahlt. Jeder gegen jeden, nichts war noch seit der Coronakrise normal. Und wenn das so weiter ging, würde das Chaos ausbrechen. Das hatte viel mit Corona zu tun, Corona wirkte wie ein Problemverstärker, die Nerven lagen blank und dadurch kam es vermehrt zu Streit. Auch durch knappe Kassen. Johann sagte oft :"Aber oft liegt es einfach nicht nur an Corona, sondern auch an den Menschen selbst, die nicht gelernt haben, solidarisch zu sein und mit Problemen umzugehen. Vielen ging es vor der Krise zu gut, konnten alles haben was sie wollten und nun ist Lockdown. Da ist vieles anders. Man kann nicht alles auf Corona schieben". Opfer Nr. 1 war Mieter Nr. 10: Der Grafiker Albert Eisenblätter war der erste, der ausflippte. Er vertrug den Lockdown und die Einsamkeit überhaupt nicht, er dachte ständig an seine verflossene Freundin und masturbierte ständig. Und er trank oft zu viel Alkohol, bis er fast umkippte. Dass er alle Grafik-Aufträge verlor, verkraftet er überhaupt nicht. Er konnte die Miete nicht mehr bezahlen und so mahnten ihn Johann Hermann und sein Sohn Rudolf per Brief mehrmals an. Sie wollten ihn rausschmeißen, wenn er die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Dann antwortete er eines Tages im Lockdown nicht mehr auf ihre Mahnungen. Schliesslich fuhren Johann und Rudolf zu seiner Wohnung und klopften an seine Tür. Aber er machte nicht auf! Er schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Dann rief Johann die Polizei und sie brachen die Tür auf. Dann sahen sie Albert Eisenblätter und das Seil um seinen Hals. Er hatte sich erhängt! Da waren es nur noch 9 Mieter im Haus. Opfer Nr. 2 war Mieter Nr. 8: Dass sich der Mieter Eisenblaetter über ihn erhängt hatte, verkraftete Knut Rückner überhaupt nicht. Er hatte immer noch mit seiner Krebs - Krankheit zu kämpfen. Nur unter starken Schmerzen und Risiken der Corona- Ansteckung schaffte er es zu seiner Arztpraxis. Und er bekam nicht einmal alle Medikamente bei der Apotheke. Er bekam nur 1 Packung Antidepressiva. Dann kam er ins Krankenhaus und verstarb dann. Dann waren es nur noch 8. Opfer Nr. 3 war Mieterin Nr. 2: Die Oma Leni Saubermann verfiel in Depressionen. Die Enkelkinder konnten sie in dem Corona-Lockdown wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr besuchen. Sie wurde immer einsamer und depressiver. Schliesslich sorgte die Tochter Ruth dafür, dass sie ins Altenheim kam. Doch vorher steckte sie sich an Corona an, als sie heimlich eine alte Freundin traf. So kam sie dann ins Altenheim und starb dann wenig später an Covid- 19. Dann waren es nur noch 7. Opfer Nr. 4 war Mieter Nr. 3: Dem Mieter Tim Rösner ereilte zwar nicht der Tod. Aber der Lockdown- Frust und gewisse Umstaende bewirkten, dass er immer zorniger wurde. Und seine Wut richtete sich gegen den Galeristen unten in den ausgebauten Kellerräumen, der seine Kunst nicht zu schätzen wusste. Wie sehr er sich gedemütigt fühlte! Er verdiente schon früher wenig mit seiner Kunst und dann kam auch noch Corona, so dass er seine Miete nicht bezahlen konnte. Schliesslich drehte er irgendwann durch und verkloppte den Galeristen und verwüstete seine Galerie. Anschließend wurde er von der Polizei abgeführt und musste in die Psychiatrie. Da waren es nur noch 6. Opfer Nr. 5 war Mieter Nr. 1: Durch die Coronakrise ging es auch dem Galeristen Jochen Schmitz schlecht. Nachdem er von den Künstler Fritz angegriffen wurde, bekam er Depressionen und litt unter postraumatischen Belastungsstörungen. Er konnte auch die Miete nicht mehr bezahlen, musste umziehen und sich andere Räumlichkeiten mieten. Ob er pleite ging, wusste niemand genau. Als er auszog waren es nur noch 5. Bald darauf wurde die Wohnung neu vermietet. Opfer Nr. 6 war Mieter Nr. 9: Nachdem eine kurze Zeit Ruhe im Mietshaus war, stritten sich Tim und seine Frau immer mehr. Die Streitereien waren oft so heftig, dass jeder alles im Haus mitbekam. Dann schlug er sie eines Tages fast tot. Dann musste er ins Gefängnis. Sie überlebte nur knapp und zog danach auch aus. Da waren es nur noch 4 Opfer Nr. 7 war Mieter Nr. 7: Ali erwischte es im Herbst. Er attackierte Herr Lemke, Herr Lemke ihn. Keiner wusste genau, wer immer anfing. Seit Corona wurde es immer schlimmer. Herr Ehlert, der links von ihm wohnte, wollte ihn helfen, wo er konnte. Auch der Sänger Daniel Lecher! Als Ali eines Tages das Haus verliess, wurde er von einen unbekannten Mann mit Maske niedergeschlagen. Die Polizei konnte Herrn Lemke nichts nachweisen. Vielleicht war er es auch nicht. Nur der Ehlert vermutete, dass Herr Lemke dahintersteckte. Ali kam ins Krankenhaus. Seine Familie zog dann aus der Wohnung aus. Ali wurde zwar gesund. Doch wie man später erfuhr, infizierte sich Ali durch unglückliche Umstände mit Corona. So starb Ali schliesslich an Corona. Dann waren es nur noch 3. Opfer Nr. 8 und 9 waren Mieter Nr. 5 und Nr. 6: Nach Alis Überfall und dem Auszug seiner ganzen Familie gerieten der Lemke und der Ehlert in immer grössere Auseinandersetzungen. Als sie sich zufällig draussen begegneten, kam es zu einer Schlägerei. Später kam es zu einer Messerstecherei und beide brachten sich gegenseitig um. So war da übrig nur noch einer. Opfer Nr. 10 war der Mieter Nr. 4: Eines Tages erfuhr der Sänger Daniel Lechner in der Corona-Krise, dass sein Freund im Mai 2020 an Corona erkrankt war. Laut Erzählungen besuchte er ihn. Dieser starb dann plötzlich. Daniel wurde depressiv, trank immer mehr. Dann fiel er eines Tages in der Coronakrise vom 1. Stock. Er starb dann später im Krankenhaus. Es war unerklärlich und unbegreiflich. Dann waren alle weg aus dem Haus und dann waren es nur noch 0. Der Vermieter Johann Hermann und sein Sohn Rudolf : Dass soviel im Mietshaus passierte, machte Johann Hermann und seinem Sohn Rudolf Angst. Das war der reinste Wahnsinn! Das war vor der Coronakrise nicht! Zuerst sammelten sich Rechnungen. Dann gab es den ersten größeren Ärger. Der unsympathische Mieter Lemke wollte, dass viele Reperaturen im Haus gemacht werden sollten. Die gesamten elektrischen Anlagen im Keller, das Klingeltableau, Licht im Eingang, Rohruntersuchungen im Keller, ein neuer Kühlschrank und die Heizung in seiner Wohnung, die angeblich Geräusche machte. Einiges war sicher notwendig, anderes nicht. Vieles war gelogen oder gesponnen. Er wollte am besten das ganze Haus gemacht haben und dann billig wohnen! Und er spielte sich als Hausmeister auf, drohte die Baubehoerde zu informieren. Wer sollte das alles bezahlen? Und das alles im Lockdown und in der Coronakrisen-Zeit danach! Wenig später randalierte ein unbekannter im Haus und beschädigte Türen im Keller, das Geländer, Treppenstufen, Müll wurde im Keller zertreut. Keiner wusste wer das war. Johann vermutete, dass das ein frustrierter oder im Lockdown durchgedrehter Mieter war, der Johann und Rudolf hasste. Vermutlich der böse Lemke! Oder der Ehlert - der war auch verdächtig! Aber nachweisen konnte man nichts, wenn es keine Zeugen gab. Denn Vermutungen reichten der Polizei nicht. Dann gab es wenig später ernste Konflikte zwischen den Mietern. Es gab die ersten Todesfälle. Zuerst der Mieter Eisenblätter, dann der Mieter Rückner.... Jedes Mal als Rudolf von einem Todesfall eines Mieters im Mietshaus hörte, zitterten seine Hände. Auch Johann war beunruhigt. "In der Coronakrise und im Lockdown drehen viele durch. Leider. Jeder gegen jeden. Zuerst hiess es in der Coronakrise im März und April noch Solidarität. Doch je länger die Coronakrise andauert, desto aggressiver werden viele Menschen. Die guten Menschen scheinen immer weniger zu werden. Früher hatten die Bösen noch auf Kosten der Guten gelebt. Wenn jeder Böse wird, dann haben selbst die Bösen irgendwann angst und wollen in solcher Welt nicht mehr leben. So ähnlich sagte das mal ein Philosoph," sagte Johann. Es war der Versuch diese seltsamen Vorgänge zu erklären. Durch die ganzen Probleme im Haus gerieten sie schliesslich auch in finanzielle Schwierigkeiten. Dann hatte der Sohn Rudolf in der zweiten Lockdown-Zeit einen Unfall. Er fuhr betrunken gegen einen Baum und starb dann. Wenig später starb der Vater Johann aus Kummer an einem Herzinfarkt. Onkel Jochen Hermann war der Bruder von Johann. Er erbte das Mietshaus von seinem Bruder. Es fanden Sanierungen statt und neue Mieter zogen ein. Jeder dachte, Jochen Hermann hätte alle Probleme mit dem Mietshaus beseitigt. Doch dann passierte später wieder ein Unglück: Das Haus wurde von einem linken, einem Freund von Ehlert, in den Brand gesteckt. Mehrere neue Mieter starben und das Haus brannte fast vollständig ab. Nur noch Trümmer ragten wie einzelne Mahnmale in den Himmel. Es waren Bilder wie aus einem Krieg. Der Schluss: Und der Bestatter Walter hatte viel zu tun. Und er nutzte die Trauer schamlos aus. Er liess sich von einem Trauernden zum Beispiel 3000 Euro für einen teuren Sarg bezahlen und nahm statt den teuren Sarg nur einen Billigsarg für 300 Euro. So machte er Gewinn. Und wie das Geschäft gut lief! Ganz viele Leute starben - wie die Eintagsfliegen - an Corona oder gingen zugrunde oder brachten sich um oder gegenseitig. "Ich liebe den Sensenmann solange er mich nicht trifft. Und wenn er nach mir sucht, verstecke ich mich irgendwo auf dem Friedhof hinter den Grabsteinen. Aber das Geld ist erst mal da. Und wenn das Geld da ist, ist eine gute Frau für mich nicht mehr weit. Denn Geld ist Macht. Um ehrlich zu sein lass ich nie was anbrennen. Ich hab schon eine feste Frau. Ich bin sowieso Coronaleugner. Für mich ist die Hysterie um Corona übertrieben, die Leute, die an Corona gestorben sind, hatten Vorerkrankungen und wären sowieso gestorben. Ich pfeif darauf. Das Leben ist zu kurz, ich pfeif auf Regeln. Ich hab meine Frau. Wie heisst es in der Bibel? Dort steht: Der Mann leiste der Frau das was ihr zusteht in gleicherweise die Frau dem Mann. Entzieht es einander nicht, damit der Satan Euch nicht versuche....Sagte mal ein Pastor zu mir, der wegen eines Skandals vesetzt wurde." Walter lebte wie viele nach dem Motto:" Lasst uns Essen und trinken, morgen sterben wir". Wie sehr er sich irrte! Auch in der falschen Bibelauslegung. Er wurde bei seinen Kontakten leichtsinnig, achtete später nicht mehr auf Abstand und Maske. Bei einem Blowjob mit einer fremden Frau infizierte er sich kurz darauf mit Corona. Er starb wenig später. Und schliesslich zierte ein Grabstein mehr den Berliner Grunewald-Friedhof und darauf sass eine schwarze Krähe mit unheimlichen schwarzen Augen. Und sie krächste grässlich. Es klang fast so wie:" Wann ist der nächste dran. Solange schau ich mir die Gräber an. "