Wie ist es als Pflegekraft in dieser Pandemie?
Contenuto
Titolo
Wie ist es als Pflegekraft in dieser Pandemie?
Riassunto
Wie ist es als Pflegekraft in dieser Pandemie?
Während der Pandemie sind sehr viele Berufe betroffen worden, jedoch am meisten die Pflegekräfte.
Seit dem Anfang der Pandemie gab es in unserem kleinen Altersheim keine strenge Regelung. Nicht einmal das Masken tragen. Die ganze Situation war sehr stabil. Anfang September hat sich der Leiter des Altersheims entschlossen, die Maskenpflicht einzuführen. Wir als Mitarbeitende hatten keine Wahl und machten das, was uns gesagt wurde. Keiner war zufrieden mit der Entscheidung, denn es ging um die Sicherheit der Bewohner und Bewohnerinnen.
Mit der Zeit verschlechterte sich die Situation. Die Bewohner/-innen wurden langsam nervös und haben sich grosse Sorgen gemacht. Im Dezember war es dann soweit. Die ersten Coronafälle wurden in unserem Altersheim identifiziert. Das Altersheim besteht aus vier Abteilungen jedoch sind nur zwei Abteilungen betroffen. Es wurden sofort Massnahmen mitgeteilt. Ab diesem Tag durfte keine Pflegekraft mehr in den Umkleideraum, den Pausenraum, die Rauch-Zone oder auf andere Abteilungen. Von da an mussten wir uns auf den Stationen umkleiden und auch dort Pausen machen. Die Einschränkung galt auch für die Bewohner, die ziemlich besorgt waren, ihre Liebsten zu verlieren.
Immer mehr Personal wurde krank und demzufolge auch die Bewohner. Da ich auf der vierten Abteilung arbeitete und bei uns die ersten Fälle ausgebracht waren fühlte ich wie es ist, diese Krankheit zu bekämpfen. Als erstes verloren wir zwei Bewohner, wobei alle anderen infiziert waren. Bei jedem Eintritt in ein anderes Zimmer mussten wir einen frischen Schutzanzug anziehen. Man war bereits durch das Anziehen der Schutzkleidung erschöpft. Die Pflege war deutlich anstrengender auf dieser Weise. Und die FFP2-Masken erschwerten einem das Atmen. Die Bewohner waren zu dieser Zeit noch sehr verständnisvoll. Sie hatten Mitgefühl und verstanden uns, wenn wir für gewisse Therapien, wie z.B. Übungen, keine Zeit hatten. Es war immer wieder aufs neue ein Kampf. Langsam wurden wir das Virus los. Unsere Abteilung sowie eine Weitere Abteilung wurden langsam gesund. Eines Tages war es wieder wie früher. Wir konnten in die Umkleideräume und in die Pausenräume benutzen.
Doch es dauerte gar nicht lange. An der Reihe waren nun die anderen beiden Abteilung. Sie wurden vom Virus befallen und alles ging wieder von vorne. Der Vorteil war nur, dass unsere Station keine Fälle mehr hatte. Der Nachteil war erneut, dass alle Bewohner auf den Stationen essen mussten, was uns sehr viel Arbeit verschaffte. Die Besuche durften nicht stattfinden, sowie Fußpflege, Coiffeur und Aktivierung auch nicht. Die ganze Situation machte die Bewohner beinahe wahnsinnig. Genau so wie uns Pflegekräfte. Wir waren am Ende der Kraft. Es fehlte immer wieder Personal und das erschwerte uns die Arbeit. Es gab keine gut gelaunten Mitarbeitenden mehr. Nicht überraschend verlor ich meine Motivation. Ich konnte nicht mehr mit mir selber auskommen und die ganze Situation brachte uns Pflegekräfte wie die ganze Situation aus dem Rhythmus.
Schliesslich war es soweit. Am 11. Februar 2021 verbesserte sich die Lage. Die Besuche fanden wieder statt. Die Bewohner konnten wieder zu ihren Terminen gehen. Alle waren zufrieden. Die Bewohner waren überglücklich, die Familien wiedersehen zu können. Und wir Pflegekräfte waren stolz auf uns, diese Welle der Pandemie überwunden zu haben. Endlich konnte sich das ganze Altersheim sich wieder sehen und miteinander kommunizieren. Es war für uns alle schwierig. Manche Bewohner haben wir durch diesen Notstand verloren, aber wir alle sind uns sicher, dass sie jetzt an einem besseren Ort sind.
Es berührt uns Pflegende, wenn wir unterschätzt und als Gesässputzer betrachtet werden. Nur wenige können unsere Mühe nachvollziehen, den Menschen wieder einen normalen Alltag zu gestalten. Schlussendlich müssen
sie es auch nicht sehen und respektieren. Denn wir sind stolz auf uns.
Während der Pandemie sind sehr viele Berufe betroffen worden, jedoch am meisten die Pflegekräfte.
Seit dem Anfang der Pandemie gab es in unserem kleinen Altersheim keine strenge Regelung. Nicht einmal das Masken tragen. Die ganze Situation war sehr stabil. Anfang September hat sich der Leiter des Altersheims entschlossen, die Maskenpflicht einzuführen. Wir als Mitarbeitende hatten keine Wahl und machten das, was uns gesagt wurde. Keiner war zufrieden mit der Entscheidung, denn es ging um die Sicherheit der Bewohner und Bewohnerinnen.
Mit der Zeit verschlechterte sich die Situation. Die Bewohner/-innen wurden langsam nervös und haben sich grosse Sorgen gemacht. Im Dezember war es dann soweit. Die ersten Coronafälle wurden in unserem Altersheim identifiziert. Das Altersheim besteht aus vier Abteilungen jedoch sind nur zwei Abteilungen betroffen. Es wurden sofort Massnahmen mitgeteilt. Ab diesem Tag durfte keine Pflegekraft mehr in den Umkleideraum, den Pausenraum, die Rauch-Zone oder auf andere Abteilungen. Von da an mussten wir uns auf den Stationen umkleiden und auch dort Pausen machen. Die Einschränkung galt auch für die Bewohner, die ziemlich besorgt waren, ihre Liebsten zu verlieren.
Immer mehr Personal wurde krank und demzufolge auch die Bewohner. Da ich auf der vierten Abteilung arbeitete und bei uns die ersten Fälle ausgebracht waren fühlte ich wie es ist, diese Krankheit zu bekämpfen. Als erstes verloren wir zwei Bewohner, wobei alle anderen infiziert waren. Bei jedem Eintritt in ein anderes Zimmer mussten wir einen frischen Schutzanzug anziehen. Man war bereits durch das Anziehen der Schutzkleidung erschöpft. Die Pflege war deutlich anstrengender auf dieser Weise. Und die FFP2-Masken erschwerten einem das Atmen. Die Bewohner waren zu dieser Zeit noch sehr verständnisvoll. Sie hatten Mitgefühl und verstanden uns, wenn wir für gewisse Therapien, wie z.B. Übungen, keine Zeit hatten. Es war immer wieder aufs neue ein Kampf. Langsam wurden wir das Virus los. Unsere Abteilung sowie eine Weitere Abteilung wurden langsam gesund. Eines Tages war es wieder wie früher. Wir konnten in die Umkleideräume und in die Pausenräume benutzen.
Doch es dauerte gar nicht lange. An der Reihe waren nun die anderen beiden Abteilung. Sie wurden vom Virus befallen und alles ging wieder von vorne. Der Vorteil war nur, dass unsere Station keine Fälle mehr hatte. Der Nachteil war erneut, dass alle Bewohner auf den Stationen essen mussten, was uns sehr viel Arbeit verschaffte. Die Besuche durften nicht stattfinden, sowie Fußpflege, Coiffeur und Aktivierung auch nicht. Die ganze Situation machte die Bewohner beinahe wahnsinnig. Genau so wie uns Pflegekräfte. Wir waren am Ende der Kraft. Es fehlte immer wieder Personal und das erschwerte uns die Arbeit. Es gab keine gut gelaunten Mitarbeitenden mehr. Nicht überraschend verlor ich meine Motivation. Ich konnte nicht mehr mit mir selber auskommen und die ganze Situation brachte uns Pflegekräfte wie die ganze Situation aus dem Rhythmus.
Schliesslich war es soweit. Am 11. Februar 2021 verbesserte sich die Lage. Die Besuche fanden wieder statt. Die Bewohner konnten wieder zu ihren Terminen gehen. Alle waren zufrieden. Die Bewohner waren überglücklich, die Familien wiedersehen zu können. Und wir Pflegekräfte waren stolz auf uns, diese Welle der Pandemie überwunden zu haben. Endlich konnte sich das ganze Altersheim sich wieder sehen und miteinander kommunizieren. Es war für uns alle schwierig. Manche Bewohner haben wir durch diesen Notstand verloren, aber wir alle sind uns sicher, dass sie jetzt an einem besseren Ort sind.
Es berührt uns Pflegende, wenn wir unterschätzt und als Gesässputzer betrachtet werden. Nur wenige können unsere Mühe nachvollziehen, den Menschen wieder einen normalen Alltag zu gestalten. Schlussendlich müssen
sie es auch nicht sehen und respektieren. Denn wir sind stolz auf uns.
Data
March 18, 2021 12
Oggetto
work
education
public
Lingua
de
Collezione
Questo contenuto è stato inviato su March 18, 2021daMedoPedo usando il moduloBeitrag hochladen sul sito “Corona-Memory.ch DE”: https://omeka.unibe.ch/s/corona-memory
Clicca qui per visualizzare i dati raccolti