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Fazit

Mein Fazit über die fünf Briefe der männlichen Auswanderer:

Weitz Martin, Reisebericht: 4% Adjektive

Weitz Martin, Brief an die Familie: 6,18% Adjektive

Karcher Johann, Brief an die Familie: 2,9% Adjektive

Koy Franz, Brief an seine Frau/Kinder: 3,5% Adjektive

Zu Beginn machte der Brief von Weitz Martin einen eher rudimentären Eindruck, aber im Vergleich mit andern Briefen kommt er auf den höchsten Prozentsatz an Adjektiven. (Wobei sich der Prozentsatz an Adjektivien verändern würde, wenn man noch doppelte Adjektive herausfiltern würde, welches nicht getan wurde). Grundsätzlich beschreibt keiner der Briefeschreiber seine Umgebung oder sein Handeln genauer. Es gibt sogar Passagen, in denen die Briefeschreiber auf einen anderen Zeitpunkt ausweichen. Dinge werden kaum bis mangelhaft beschrieben. Die Leser können sich kaum ein Bild vom neuen Land machen und begeben sich oft auf eine ungewisse Reise.

Katharina Hinterer 657 Wörter, 14 Adjektive ergibt 2,3%

Theresia Gamsjäger 188 Wörter, 7 Adjektive ergibt 3,7%

Katharina Löwen 575 Wörter, 25 Adjektive ergibt 4,3%

Charlotte Eversmeier 295 Wörter, 19 Adjektive ergibt 6,4%

 

These 1: Je höher die Schulbildung der Briefschreiberinnen ist, desto komplexer sind die Briefe geschrieben. Das äußert sich in detailreicher Briefgestaltung und dem Einsatz von vielen Adjektiven.

Die Briefe sind sehr unterschiedlich gestaltet, eine Schreiberin schreibt kurz und mit zahlreichen Rechtschreibfehlern und ohne  eine Punktion zu verwenden. Eine andere Schreiberin, Katharina Hinterer, beschreibt ausführlich ein Gemeindefest, sodass sich die EmpfängerInnen das Ereignis gut vorstellen können.

Allen Briefschreiberinnen ist gemeinsam, dass sie die VS, also die Volksschule, besucht und keine weitere Schulbildung absolviert haben.  Wie viele Jahre die Schule besucht wurde, ist aus den Unterlagen nicht ersichtlich. Vermutlich hängt die Formulierung der Briefe mit der jeeiligen Schulbesuchsdauer zusammen. Der Zusammenhang mit der Schulbildung kann daher nicht verifiziert werden.

 

These 2: Je emotionaler die Beziehung zu den Adressaten ist, desto höher wird der Einsatz von Adjektiven.

Dass der Brief von Theresia Gamsjäger eher kurz und faktenorietiert gehalten ist, mag daran liegen, dass sie Nachbarn und Bekannten in der fernen Heimat schreibt.

Katharina Hinterer, deren Text die wenigsten Adjektive aufweist, obwohl es mit Abstand der längste ist, adressiert den Brief an eine Franziska und dieser schildert sie eine Feier im Dorf. Der geringe Einsatz von Adjektiven liegt daran, dass Hinterer ausführlich schreibt, aber wenig Persönliches einfließen lässt.

Charlotte Eversmeiers Schriftstück wendet sich an ihre Schwestern, jedoch spricht sie die Leserin im Brief persönlich an, obwohl sie keinen Namen nennt. Sie hat jede ihrer Schwestern vor Augen als sie den Brief verfasst.

Katharina Löwen schickt den Brief an ihre Familie und beklagt sich darin über ihren Gesundheitszustand und ihre unglückliche Ehe. Sie setzt die meisten Adjektive ein, jedoch hat sie mit 575 Wörtern etwa dreimal so viel geschrieben wie Theresia Gamsjäger. Für die Schilderung ihrer körperlichen und ehelichen Leiden setzt sie viele Adjektive ein.

 

Je näher die emotionale Beziehung zu den Empfängern war, desto mehr wertschätzende Adjektive wie "Theuerste" und "liebend" werden verwendet. Der Einsatz der Adjektive hängt daher mit der persönlichen Beziehung zuden Adressaten und dem Inhalt des Briefes zusammen.