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Sprachliche Analyse der ausgewählten Auswandererbriefe

Auswandererbrief von Christian Lenz

Positive Verben

arbeite

besize

vertiend

geheirat

gefallen

gefreud

Negative Verben

vergesen

verakutird

müsen

 

 

 

Positive Adjektive

lieber

grosen

gesund

 

 

 

Negative Adjektive

krank

schlegt

 

 

 

 

Auswandererbrief von Moritz Hambloch

Positive Verben

erhilten

würden

gefreud haben

(ich) danke

geerbt

will hoffen

drücken können

(ich) grüße (euch)

Negative Verben

(du) beschwerst

verlohren gegangen

gestorben

musten hinzuziehen

wurde beerdigt

veranschlagt

 

Positive Adjektive

theurer

erfreud

schönste

am liebsten

gesund

am allerbesten

gesegneten

Negative Adjektive

hart

überflüßig

ungeheuern

derbe

unwohl

schwirige

gewaltig

Auswandererbrief von Mathias Simon

Positive Verben

ein gelaten

heiraten

hoffen

vorstellen

Negative Verben

noch mehr geschattet

durch schlagen

unterlassen

getreschen

Positive Adjektive

villgeliebte

gesunt

baltige

bester

Negative Adjektive

hartt

gelt ist zimlich Rahahr

vertorben

wieniger wert

Auswandererbrief von Franz Sigel

Positive Verben

wünschen

senden

geleistet

feiern

erfahren

Negative Verben

heimsuchte

verschluckt

verpfuschte

mußte

 

Positive Adjektive

glückliches

braver

tüchtiger

bessere

gerecht

Negative Adjektive

unfähigste

unangenehm

unpractische

zusammengeschmolzen

ernstes

Wortakzent

  • Abschwächung der früher vollen Auslautvokale in offenen Silben durch Stammsilbenbetonung weitestgehend abgeschlossen (vgl. ahd. Taga zu mhd. Tage)

Phonologie

  • Auslautverhärtung; Veränderungen im Vokalsystem durch Monophthongierung und Diphthongierung (vgl. gesunt – gesund, villgeliebte – vielgeliebte, erhilten – erhielten, schwirige – schwierige, erfreud – erfreut, gefreud – gefreut).

Morphologie/Syntax

  • durch Wegfall der vollen Endvokale Angleichung der Flexionsklassen
  • komplexerer Satzbau nach Vorbild des Lateinischen, Sätze werden neben- und untergeordnet

Graphie

  • weiterer Ausbau der Ausgleichstendenzen in der Schriftsprache
  • Graphie stark vom phonematischen Prinzip bestimmt (z. B. Auslautverhärtung)
  • kein Streben nach graphischer Morphemkonstanz
  • einfache und doppelte Konsonantenschreibung (müsen – müßen – müssen, hartt – hart).