Briefliche Nähe in Zeiten von Zensur
Engelbert Fischlhammer gilt seit Oktober 1944 als vermisst. Aus Wels stammend, war er als Obergefreiter im II. Battaillon des Gebirgsjäger-Regiments 137 der deutschen Wehrmacht an der sogenannten Eismeerstraße an der finnisch-russischen Front stationiert. Das letzte Lebenszeichen von ihm ist ein Brief, der am 4. Oktober 1944 an seine Frau Anna geschrieben wurde.
Doch wo man Schilderungen aus dem 2. Weltkrieg und für Historiker:innen interessante Beschreibungen erwartet, enthält der besagte Brief lediglich fast schon banale Gemeinplätze und floskelhafte Wendungen.
Warum dies so sein könnte, soll im Folgenden thematisiert und aufgezeigt werden.