"Euere königliche Ho
Ich bin so kühn Eure k. H: in aller Ehrf. zu bitten beÿ S: M: den könige die gnädigste fürSprache, in betreff mein unterth: bitte an allerhöchstdieselben, zu führen. – Eÿfer nach Ruhm, liebe zur thättigkeit, und überzeugung meiner kenntnisse, alles Symt heissen mich an es zu wagen um eine zweyte kapellmstelle zu bitten, besonders da der sehr geschickte kapellmst Salieri sich nie dem kirchen Styl ge=widmet hat, ich habe aber vonn Jugend auf mir diesen Styl ganz eigen gemacht habe.
der wenige Ruhm, den mir die Welt meines Spiels wegen auf dem Piano=forte gegeben, ermunterte mich auch um A. gnade zu bitten mir die königl famill zum Musiklschen Unterricht allergndist anzuvertrauen. – ganz überzeugt daß ich mich an den würdigsten und für mich besonders gnädigen Gönner Mittler gewendet habe, hoffe ich auch alles, und bin ich bereit durch thätigst Eyfer, treue und Rechtsch stets darzuthun – an und zwar. – gnade lebe ich der besten zuversicht, – und werde mich stets bestreben den dinsten bester . . E . . . gen zu überzeug daß"
Ausdruck der Geldnot
- in ein gutes Licht rücken:
„Eÿfer nach Ruhm, liebe zur thättigkeit, und überzeugung meiner kenntnisse,
alles Symt heissen mich an es zu wagen um eine zweyte kapellmstelle zu bitten“
„ganz überzeugt daß ich mich an den würdigsten und für mich besonders
gnädigen Gönner Mittler gewendet habe, […]“ - versucht Konkurrenz „auszustechen“:
„besonders da der sehr geschickte kapellmst Salieri sich nie dem kirchen Styl ge=
widmet hat, ich habe aber vonn Jugend auf mir diesen Styl ganz eigen gemacht habe“ - indirekte & diskrete Erwähnung seiner Geldnot:
„der wenige Ruhm, den mir die Welt meines Spiels wegen auf dem Piano=
forte gegeben, ermunterte mich auch um A. gnade zu bitten mir die königl
famill zum Musiklschen Unterricht allergndist anzuvertrauen.“