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Methodisches Vorgehen

Präsentation der Daten

Für unsere Analyse haben wir vier verschiedene Protokolle von Hexenprozessen ausgewählt, die jeweils ungefähr von der gleichen Zeit - Anfang des 17. Jahrhunderts - stammen. Um linguistische Unterschiede zwischen süd- und norddeutschen Protokollen herauszufinden, sind zwei davon aus dem norddeutschen (Meldorf [1618], Flensburg [1608]) und zwei aus dem süddeutschen Raum (Günzburg [1613], München [1600]). Alle vier Texte sind aus Macha (2005) entnommen. 

Alle vier Prozessprotokolle sind Handschriften, die uns in digitalisierter Form vorlagen, genauere Daten zur Überlieferung der jeweiligen Protokollen sind in den folgenden Abbildungen vorzufinden [Anm.: Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist hier nur ein kleineres Vorschaubild, welches aber durch Draufklicken vergrößert werden kann]:

München (1600) - Süddeutschland (1)

Günzburg (1613) - Süddeutschland (2)

Flensburg (1608) - Norddeutschland (1)

Meldorf (1618) - Norddeutschland (2)

Analysemethode

Im Zuge unserer Analyse haben wir zunächst auffällige, anders geschriebene Wörter herausgesucht und anschließend zwischen dem norddeutschen und süddeutschen Text verglichen. Uns ist zum Beispiel aufgefallen, dass in süddeutschen Protokollen immer machen steht, in norddeutschen Protokollen hingegen maken (mehr dazu bei den Ergebnissen). Wir haben eine Liste mit Unterschieden angefertigt, aber auch auf die Gemeinsamkeiten geachtet. Im Anschluss daran haben wir diese Erkenntnisse mit jenen aus der Literatur verglichen.

Bei Macha (2005) gibt es als Vorabinfo zu jedem Protokoll eine Übersicht zu Auffälligkeiten bezüglich Schrift und Sprache, die für uns ein guter Einstieg waren. Im folgenden Beispiel werden die allgemeinen sprachlichen Informationen für das Protokoll aus Günzburg (1613) abgebildet:

Beispiel: Schrift und Sprache (Günzburg, 1613)

Beispielhaft kommen nun Ausschnitte aus unseren vier analysierten Prozessen (insgesamt sind die Dokumente jeweils mehrere Seiten lang, aber es reichen auch die folgenden Beispiele, um einen besseren Einblick in die Texte zu bekommen). Auch diese Dokumente werden wieder als kleinere Objekte angezeigt und können bei Interesse vergrößert werden.

Flensburg

Flensburg (1608)

Meldorf

Meldorf (1618)

München

München (1600)

Günzburg

Günzburg (1613)

Im Anschluss daran haben wir eine Tabelle erstellt und die vier Prozessprotkolle hinsichtlich unterschiedlicher sprachlicher Merkmale untersucht. Unser Analyseraster ist wie folgt aufgebaut:

Norddeutschland (Flensburg, Meldorf)

Süddeutschland (Günzburg, München)

 

 

 

 

 

 

Wir haben bei der Analyse ein Beispiel für einen Unterschied herausgesucht (z.B. maken vs. machen) und dessen Vorkommen anhand einer Zeilenangabe belegt (z.B. Z. 76). Die jeweilige Stadt des Prozesses haben wir ebenfalls abgekürzt: F = Flensburg, Me = Meldorf, G = Günzburg, Mü = München. Demnach schaut eine Zeile in unserem Analyseraster zum Beispiel derartig aus: 

maken (u.a. F: Z. 127; Me.: Z. 76)

machen (Mü: Z. 62)

 

Im Anschluss daran haben wir noch eine weitere Analyse durchgeführt und zwei Texte mit dem Voyant-Tool hinsichtlich häufig vorkommender Worte analysiert.