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Ergebnisse aus der Literaturrecherche

Um die gefundenen Erkenntnisse zu belegen, haben wir uns verschiedene Werke angeschaut (eine genaue Auflistung davon gibt es im Literaturverzeichnis weiter unten).

Wichtige Erkenntnisse sind:

  • schriftliche Ausbreitung des Hochdeutschen nach Norddeutschland, damit schriftliche Kommunikation verbessert wird (politische Verhandlungen) 
  • Sprache der Lutherbibel als Standard dort, wo es keine andere Norm gab 
  • Übergang vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen in den Kanzleien Norddeutschlands um 1550 herum
    • frühere Übernahme durch Kanzleien der Landesherren als städtische (vgl. Peters, 2003: 158)
    • Stadt Flensburg: späterer Übergang zum Hochdeutschen (vlg. Macha, 2005: 26)
  • oft unterschiedliche Verwendung in niederdeutschen Handschriften: teils Niederdeutsch, teils Hochdeutsch aus folgenden Gründen
    • Hochdeutsch noch nicht ganz etabliert und bekannt
    • keine Schreibnormen --> unterschiedliche Varianten
  • lingusitische Beschreibung des Ersetzungsprozesses: das Dreiphasenmodell Gabrielsons( vgl. Peters, 2003: 158)
    • 1. Phase: "bewahrt den nd. Grundcharakter der Schriftsprache, weist aber eine Reihe von hd. Eindringlingen auf" 
    • 2. Phase:  ist die "eigentliche Übergangzeit, zeigt das Bemühen nd. sprechender Personen, nd. Sprachformen nach bereits bekannten Gleichungen ins Hd. umzusetzen"
      • --> In dieser Phase kommt es zu mischsprachigen Texten: intendiert ist ein hd. Text.        
      • --> es kommt zu falschen hd. Neubildungen und Halbübertragungen 
    • 3. Phase. " Grundcharakter der Sprache bereits hochdeutsch, sie weist noch eine Reihe von nd. Resten auf. 

Folgende Tabelle aus Peters (2003: 163) zeigt einige Unterschiede zwischen dem Nord- und Oberdeutschen auf: 

Peters (2003: 163)

Literaturverzeichnis

Macha, Jürgen et al. (2005). Deutsche Kanzleisprache in Hexenverhörprotokollen der Frühen Neuzeit: Band 1: Auswahledition.  Berlin/New York: De Gruyter.

Maas, Utz (2014). Was ist deutsch? Die Entwicklung der sprachlichen Verhältnisse in Deutschland. München: Wilhelm Fink.

Nerius, Dieter (2007). Deutsche Orthographie. 4., neu bearbeitete Auflage. Hildesheim: Georg Olms.

Peters, Robert (2003): "Ostmitteldeutsch, Gemeines Deutsch oder Hochdeutsch? Zur Gestalt des Hochdeutschen in Norddeutschland im 16. und 17. Jahrhundert". In: Berthele, Raphael, Christen, Helen, Germann, Sibylle und Hove, Ingrid (Hrsg.) (2003). Die deutsche Schriftsprache und die Regionen: Enstehungsgeschichtliche Fragen in neuer Sicht. Berlin/New York: De Gruyter, S. 157-180.